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1. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. uncounted

1889 - Leipzig : Freytag
Bilder und Erzhlungen aus der Allgemeinen und Deutschen Geschichte. Ein Dilfsbud) untere und mittlere Stufe des Geschichtsnnterrichtes an tiheren Qhranltalten Karl Holdermann. und Richard Setzepfandt, Professor in Karlsruhe. Wisscnsch. Lehrer der Luisenschule in Magdeburg. Ii. Teil: Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter. Mit 59 Abbildungen und 4 Karten in Farbendruck. Preis geh. 1 Mark, geb. 1 Mark 30 Pf. Verlag Leipzig. von G. 1889. Freytag.

2. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 2

1889 - Leipzig : Freytag
2 1 Schicksalsschwestern sitzen: Urb (Wurb Vergangenheit), Werbanbi (z= Gegenwart) itnb Sknlb ( Zukunft). Sie bestimmen das Los bcr Menschen, erteilen Lohn und Strafe, und ihrer Macht sinb selbst die Götter unterworfen. Tglich besprengen sie die Esche, um sie vor dem Absterben zu bewahren. Unter der zweiten Wurzel liegt ein anberer Born, bcr Quell bcs Mi mir, in dem die tiefste Weisheit der Welt oerborgen ist, und an dem sich Obin selbst Rats erholt. Unter der britten Wurzel wohnen die Menschen. 3. Die nenn Welten. Man teilte das Weltall auch in brei Weltbereiche: das nnterirbische, das ir bis che und das berirbische. Jebes berselben beichte man sich wieber breifach geteilt, so ba es neun Welten gab. Unter der Erbe ist zum ersten die Welt der Elben, der Schwarz-. Walb- und Wasser-elben. Die Walbelben sinb Wesen von wnnberbarer Schnheit; sie schlingen nchtlicher Weile in leichtert, glnzenben Gewnbern ihre Reigen. Die Wasser-elben ober Nixen (Mummeln) tauchen manchmal aus den Fluten, um ihr walleubes Haar zu kmmen, und locken mit ihrem sen Gesuge die Menschen in die Tiefe. Die beiben andern uuterirbischen Reiche sinb Niflheim, die Nebelwelt, und H el, der unterste Ort der Totenwelt, wo die Frevler den. Die irbische Welt hat zum erhhten Mittelranme die Wohnsttte der Menschen (Mibgarb); an den flachen Rnbern berselben wohnen die Frostriesen. Um die ganze Erbe winbet sich die Mibgarbschlange", welche bitrch Ein- und Ausatmen Ebbe und Flut verursacht. der der irbischen Welt ist Aggarb, die Wohnung der Götter, die sich hier oben zwlf von Golb und Silber strahlenbe Himmelsburgen gebaut haben. Eine kunstvolle Regenbogenbrcke verbinbet Himmel und Erbe; aber nur Asen knnen barder gehen; beim sie flammt in rotem Feuer. Auerbem ist der der Erbe Muspelheim, die Wohnsttte der Feuerriesen, und das Reich der Lichtelben, bereit Angesicht schner ist als die Sonne. 2. ie Götter. 1. Wodan (Obin). der allen Burgen des himmlischen Reiches ragt in hehrer Schnheit Walhall hervor. Darin thront auf golbenem Hochsitze ein Ehrfurcht gebietenber Greis; auf seinen Schultern sitzen zwei Raben, Hugin (der Gebanke) und Munin (die Erinnerung), die ihm zuflstern, was in der Welt vorgeht, und zu seinen Fen liegen zwei Wlfe. Es ist Wob an (Wuotan ober Obin), der als hchster der Asen die weite Welt berschaut und als Allvater" helfenb der die Menschen gebietet. Er wirb aber auch als Gott des Himmels gebacht, mit einem weiten, blauen Sturmmantel und Sturmhute, ober als Sonnengott (beshalb einugig), zu Rosse, mit Helm und Harnisch, Schwert und Speer. Er ist der Gott des Sturmes und des Kampfzornes; barnm ist er auch der Schlachtengott, und seine hchste Freube ist es, die Kmpfenben anzufeuern. Die auf der

3. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 14

1889 - Leipzig : Freytag
14 wert gehalten haben, sollen nicht mehr die Dienste einer Magd verrichten." Als sie mit leeren Hnden in die Knigsburg zurckkam, wurde sie von Ger-linde nicht nur mit harten Mortem angefahren, sondern sie sollte mit dornigen Ruten blutig geschlagen werben. Da ersann Gudruu eine List; sie tliat, als ob sie nunmehr iu Hartmuts Werbung willige. Sogleich verschwand Gerlindens Zorn ; sie lie ihre schne Kleider reichen und erlaubte den anderen gefangenen Jungfrauen, um ihre Herrin zu sein. 5. Kampf Noch in der Nacht hatten die Hegelingen still und unbemerkt die N^rmannenburg eingeschlossen, und beim Morgengranen ertnte des Wchters Ruf: Auf zu den Waffen! Deine Burg, Herr Ludwig, ist um-mauert von einem ungeheuren Heere." Bald tobte rings um die Burg der blutigste Kampf. Ortwein wurde von Hartmut verwundet, dafr erschlug Her-wig den Normannenknig Ludwig. Als Gerlind sah, da die Ihrigen zu unterliege drohten, bot sie einem ihrer Diener reiche Belohnung, wenn er Gudrun, die von der Zinne herab dem Kampfe zuschaute, ums Leben bringe. Hartmut aber bewies seinen Edelmut, indem er Gudrun beschtzte; dafr wurde auch Hartmut, der kurz darauf in Lebensgefahr geriet, anf Gudruns Frsprache verschont und nur gefangen genommen, Gerlind aber, welche die Flncht ergriff und sich vergeblich hinter die Jungfrauen versteckt, wurde gettet. So waren die Normannen besiegt, und fnfhundert ihrer Edeln, mit Hartmut und Ortrun, wurden von den siegreich zurckkehrenden Hegelingen als Geiseln weggefhrt. 6. Vershnung und Friede. Als man in der Heimat anlangte, schlo Hilde die so lange und so schmerzlich vermite Tochter unter Freudethrnen in die Arme und feierte mit allen Helden ein fnftgiges Freudenfest. Auf Gudruns Bitten wurden die Gefangenen ihrer Ketten entledigt, und Hartmut gewann sich bald aller Gunst, so da schlielich eiue volle Ausshnung zwischen den Normannen und den Hegelingen erfolgte. Ja, Gudrun wute es dahin zu bringen, da sich Ortwein mit Ortrun und Hartmut mit Hildburg verlobten. So war aller Ha geshnt, und die einst Feinde waren, vergaen nun die vorangegangenen Leiden und lebten fortan in ungetrbtem Frieden. B. Erzhlungen ans dem Mittelalter. I. Bilder aus der germanischen H e 1 d e n} t i t (?500 n. Chr.) 5. Land und Leute des alten Germaniens. 1. Urgeschichte. Wie bei allen Vlkern, so liegt auch die Urgeschichte der Deutschen im Dunkel. Wahrscheinlich waren sie nicht die ersten Bewohner des

4. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 16

1889 - Leipzig : Freytag
16 -formen verstand. Aus dieser Zeit stammen die riesigen Steindenkmler, die aus ge-wltigen Steinblcken zusammengefgt sind, und die einst als Opferaltre und Grabkammern dienten. Es sind dies teils ein-fache S tein kam mern oder Stein tische (Dolmen" genannt), teils Steinkisten-grber mit Stein kreisen (Cromlech" oder Hnengrber" genannt). In denselben wurden die berreste der Toten (die bald be-stattet, bald verbrannt wurden) beigesetzt und ihnen Werkzeuge. Waffen und Schmnck beigelegt. Die Menschen trieben in diesem Zeitalter neben Jagd und Fischfang auch Ackerbau, Viehzucht 5. teitttifd).- und Handel, kleideten sich in Tierfelle und C. Steinkistengrab bei Haljkov, Dnemark, selbstgewebte Leinwand und wohnten in festen Ansiedelungen, zum jeil in Pfahlbauten als Wasserbewohner, die ihre Htten am Rande der Seen auf Phahl-rsten ausschlugen. Auf die Steinzeit folgte die Meta ll-(Bronce- und Eisen-) Zeit, aus welcher zahlreiche Fuude in den sog. Hgelgrbern stammen. Smcm pflegte nmlich den Verstorbenen zahlreiche Beigaben in den Scho der Erde zu legen, Waffen und Werkzeuge aus Eisen und Bronce, Schmuck aus Gold, Silber, Bronce, Bernstein, Glas-perlen, Thongese aller Art. In dieser 7. Hnengrab bei Pinnow (Kr. Angcrmiinde). Aus Bekmann, Mark Brandenburg.

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 27

1889 - Leipzig : Freytag
27 brauchten sie weder Feuer noch Gewrz; sie lebten von Wurzeln, Krutern und Beeren, oder von rohem Fleische, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Fast unzertrennlich waren sie von ihren kleinen, hlichen, aber ausdauernden Pferden, auf denen sie wie angeheftet waren; denn auf ihnen aen, tranken, kauften und verkauften sie; ja im Kriege schliefen sie bisweilen sitzend auf ihren Pferden. Als Steppenvolk haten sie Ackerbau und feste Wohnsitze; sie trieben Viehzucht und liebten vor allem Jagd und Krieg. Ihre Waffen waren Bogen und mit Knochenspitzen versehene Pfeile. In der Nhe griffen sie zum Schwerte und zur Schlinge, welche sie dem Gegner der den Kopf warfen. Mit grlichem Geschrei strmten sie zum Angriffe; manchmal ergriffen sie zum Scheine die Flucht, um rasch gesammelt wieder umzukehren und alles vor sich her uiederzu-werfen. Ihrem Zuge folgten zahllose von Ochsen gezogene Karren, auf welchen ihre schmutzigen Weiber und Kinder nachgefhrt wurden. Die ganze Horde stand unter 24 Huptlingen, welche aber in Notfllen einen gemeinschaftlichen Ober-anfhrer whlten. 2. Die Ost- und Westgoten. Damals wohnten die Goten an der untern Donau und am Schwarzen Meere; sie wurden durch deu Dujester in Ljt- und Westgoten geschieden. Die Ostgoten konnten dem furchtbaren Andrnge der Hunnen nicht standhalten und schloffen sich notgedrungen grtenteils den Barbaren an. Die Westgoten hatten sich schlennigst, 200.000 Kriegsmauner stark, mit Weib und Kind der die Donau geflchtet und wollten mit Einwilligung des rmischen Kaisers in Konftantinopel und Thrazien neue Wohnsitze einnehmen. Die rmischen Statthalter bedrckten sie aber in so emprender Weise, da sie zu den Waffen griffen und das kaiserliche Heer bei Adria-nopel (378) gnzlich schlugen. Die Westgoten erhielten nun Wohnpltze m den sdlichen Donaulndern. _ Bald darauf (unter dem Kaiser Theodosius 395) wurde das Rmische Reich auf die Dauer in zwei Hlften geteilt. Das oftrmische Reich, auch das byzantinische oder griechische Kaisertum geuauut ( 1453), umfate gypten, die asiatischen Provinzen, Griechenland und Mazedonien mit der Hauptstadt Konstantinopel; zum westrmischen Reich, auch das abendlndische oder lateinische Kaisertum genannt (-- 476), gehrte die Nordkste Afrikas, Gallien, Spanien, Britannien und Italien mit der Hauptstadt Rom. Die Hunnen blieben vorlufig in dem heutigen Ungarn und Sdruland und verhielten sich 70 ^ahie lang ruhig. Die durch ihren Vorsto hervorgerufene allgemeine Bewegung, die mit einem fortlaufenden Ziehen und Drngen der Völker, mit Verwstungen der Lnder und mit der Ausrottung ganzer Stmme verbnnden war und etwa zweihundert Jahre lang andauerte, nennt man die Vlkerwanderung (375568). 3. Awrich. Um das Jahr 400 hatten die Westgoten einen jungen, khnen und hochstrebenden Heerkuig. Alarich, der sein Volk aus den Donau-taubem nach Italien führen wollte. Nach einigen milungenen Versuchen erschien

6. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 31

1889 - Leipzig : Freytag
31 die noch heute (als Moschee) zu den herrlichsten Bauwerken gerechnet wird, auch shrte er den Seidenbau in Europa ein. Er starb in seiuem 78. Lebensjahre, 565. 8. Die Angeln und Sachsen. Schon frher waren die deutschen Stmme der Angeln und Sachsen, welche an der Mndung der Elbe und an der Nordsee wohnten, nach England gezogen. Dieses Land war frher von den Rmern besetzt und von diesen gegen Norden hin mit dem Piktenwall" gegen die Ein-flle der kriegerischen Bewohner des schottischen Hochlandes, der Pikten und Skoten, geschtzt worden. Seit aber die Rmer ihre Truppen zurckzogen, konnten sich die Briten dieser Nachbarn nicht mehr erwehren, und so riefen sie jene nordgermanischen Stmme zuhilfe. Diese fuhren auch1, tausend Mann stark, auf drei Schiffen (unter Hengist und Horsa) nach England und besiegten die Feinde der Briten. Statt aber heimzukehren, behielten sie das Land fr sich, und da immer neue Scharen von Angeln und Sachsen auf leichten Ruder-khnen der die Nordsee nach England strmten, so bildeten sich dort der mit Zeit sieben kleine angelschsische Knigreiche; Britannien erhielt bald den Namen Angelland England, und die Sprache der Englnder hat ihre Verwandtschaft mit dem Nieder- oder Plattdeutschen bis heute bewahrt. 9. Die Langobarden, welche mit den Hunnen nach Pannonien (dem heutigen Ungarn) gezogen waren und dort ein ruberisches und kriegerisches Leben fhrten, brachen im Jahre 568 unter ihrem Könige Alboin nach Oberitalien auf. Der Exarch Narses hatte sie angeblich selbst dazu aufgefordert. Man sagt, die Kaiserin habe sich der ihn geuert, er passe besser in die Spinnstube oder unter die Weiber, als zum Statthalter von Italien, und er habe darauf tief-gekrnkt erwidert: Ich will dem Kaiser einen Faden spinnen, an dem er lange loszuwickeln hat." Die Langobarden eroberten Oberitalien, das von nun an nach ihnen benannt wurde (heute Lombardei"); die Hauptstadt dieses Reiches wurde das nach dreijhriger Belagerung eingenommene Ticinum, das von nun an Pavra hie. Mit diesem Zuge der Langobarden fand die Vlkerwanderung ihren Abschlu, und nach den langwierigen und furchtbaren Erschtterungen konnten sich jetzt neue Staatswesen entwickeln. Ii. Bilder aus der Geschichte des Frankenreichs. 9. Chlodwig, der Grnder des Frankenreichs. (481511.) 1. Die Franken. Von allen Germanen haben nur die Frauken ein Reich von Dauer begrndet. Sie zersielen nach den Wohnsitzen in ripnarische (von ripa =: Ufer), an den Ufern des Mittel- und Niederrheins um Kln, und in salische, an der Sala ( Issel) und in Nordgallien wohnende Franken.

7. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 33

1889 - Leipzig : Freytag
33 Sainte Ampoule) mit Salbl gebracht. Mit demselben wurden, wie er, alle frnkischen und franzsischen Könige gesalbt. 4. Kampf gegen die Westgoten. Die Westgoten wohnten jenseits der Loire und waren Arianer, also Ketzer, sie bedrckten deshalb die katholischen oder rechtglubigen Christen. Da sagte Chlodwig zu seinen Franken: Wir wollen diese Ketzer, welche den schnsten Teil von Gallien innehaben, bekriegen und ihnen ihr Land abnehmen." Er besiegte sie auch in einer Schlacht bei Poitiers (507) und htte sie der die Pyrenen geworfen, wenn ihn nicht der Ostgotenknig Theodorich gezwungen htte, den Besiegten den sdstlichen Teil von Gallien, das sptere Langnedoe, zu lassen. 5. Chlodwigs weitere Erfolge; fein Tod. Nachdem also Chlodwig das Frankenreich von der Strae von Calais bis zur Garoune ausgedehnt hatte, erhielt er von dem ostrmischen Kaiser den hohen Ehrentitel eines rmischen Patricias" und so erschien er am Grabe des heiligen Martin von Tours in Purpurtoga und Krone, zum Stauuen und Jubel des Volkes, das ihn nun als hheres Wesen und als den rechtmigen Erben der rmischen Herrschaft ansah. Auf ruchlose Weise schaffte er dann die brigen frnkischen Könige aus dem Wege, indem er sie eigenhndig oder durch gedungene Mrder ttete. So beherrschte er von Paris aus alle Franken, auch viele andere Stmme von der Weser bis zur Garonne, starb aber schon 511 zu Paris, erst 45 Jahre alt. 6. Chlodwigs Nachfolger. Vier Shne erbten und teilten sein Reich, erweiterten es auch noch durch Unterwerfung der Burgunder (Schweiz und Savoyen, an Rhone und Sane), der Thringer (Harz bis Unstrut) und anderer. Aber sie und ihre Nachfolger begingen die schrecklichsten Greuelthaten. Kamen doch allein.sechs merowingische Könige in 40 Jahren durch Gift oder Mord um! Zweimal zwar wurde das ganze Frankenreich unter Chlotar I, und Ii. wieder vereinigt, aber immer tiefer sanken die Merowinger in Genn- 1 ^ucht und Trgheit; sie waren ebenso untchtig als unwrdig. Diese faulen Könige (rois laineans) kmmerten sich wenig oder gar nicht um die Regierung; hchstens fuhren sie feierlich langsam auf ihrem Ochsengespanne zu dem Mrz-i fel^e, der jhrlichen Volksversammlung, um hier die Geschenke des Volkes I Su empfangen und die von ihren hchsten Ratgebern vorgeschlagenen Bescheide I zu erteilen. 10. Gart Mrtet, der Sieger der die raber. 1. Die Hausmeier. Zu der Zeit, da die merowingischen Könige ihre Macht \ einbten und in Greuel sanken, waren zum Glcke fr das Frankenreich die obersten Beamten der Könige sehr tchtig. Man hie sie Hansmeier (Major-. domus Hausverwalter), weil ihnen anfangs nur die Verwaltung des kniglichen i Hauses und Gutes oblag; spter erhielten sie aber die ganze Regierung und auch Holde rmann-Setzepfandt, Geschichtsbilder Ii. 3

8. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 36

1889 - Leipzig : Freytag
36 4. Muhammeds Lehre hat zum hchste Glaubenssatze den Spruch: Es ist nur ein Gott, und Mnhammed ist sein Prophet." Das heilige Buch, von ihm verfat und zwei Jahre nach seinem Tode gesammelt, heit Koran und besteht aus 114 Abschnitten oder Suren. Die erste Sure ist zugleich das Gebet, welches die Glubigen, Moslem in (Muselmnner), tglich fnfmal hersagen. Auer dem Gebete wird groer Wert gelegt auf Fasten, Wallfahren und Almosengeben. Dadurch wird man nach dem Tode der unermelichen Freuden des Paradieses teilhaftig; am verdienstlichsten aber ist der Kampf zur Ausbreitung des Glaubens. Das Paradies," sagt der Koran, liegt unter dem Schatten der Schwerter, und wer als heiliger Blutzeuge in der Schlacht stirbt, dessen Wunden werden funkeln am Tage des Gerichts wie Rubine und duften wie Moschus." Das jenseitige Leben wird aufs verlockendste geschildert; dort schaut der Gerechte Gottes Angesicht, und es erschlieen sich ihm die geheimsten Wunder der Natur; aber es erwarten ihn auch Sinnengensse aller Art. Da sind Grten voll schattenreicher Bume mit den besten Frchten; ringsum sprudeln Quellen, anmutige Winde wehen, und lachende Frchte hngen von den Bumen herab. Auch groe Schtze, prchtige Kleider werden den Seligen gegeben, und auf goldeuen Schsseln werden ihnen die ausgesuchtesten Speisen gereicht, hundert auf einen Gang. Schrecklich ist aber das Los der Gottlosen, sie schmachten in ewigem Feuer und werden von Hunger und Durst geqult. Darum geht der Muslim mit Todesverachtung in den Kampf, zumal die Stunde seines Todes unabnderlich von Gott vorausbestimmt ist (Fatalismus). Die Christen und pudert wurden geduldet, weil Jesus und Moses auch als Propheteu angesehen wurden (Muhammed ist der hchste Prophet); aber gegen die Heiden verfuhren die Muhammedaner schonungslos. 5. Eroberungen der Muhammedaner im Morgenlande. Die Nachfolger Muhammeds, Chalifen genannt, waren die weltlichen und geistlichen Ober-Herrn der Araber und hatten ihren Sitz anfangs in Medina. Der bedeutendste unter den vier ersten Chalifen war Omar; er eroberte Syrien mit der Hauptstadt Damaskus und Palstina, wo er an der Stelle des Salomonischen Tempels eine Moschee erbaute; dann unterwarf er gypten und drang siegreich nach Persien vor, wo der Sassaniden alter Thron" von ihm umgestrzt wurde. Unter seinem zweiten Nachfolger I!i kam es zu blutigen ^hronftreitig-keiten, in welchen dieser ermordet wurde. Es folgte ein Chalif aus dem stamme der Omejaden, welche Damaskus zur Hauptstadt machten und fast hundert Jahre den Thron behaupteten (661750). Unter diesen Omejaden wurden die Eroberungskriege mit glnzenden Erfolgen fortgesetzt; Kleinasien wurde dem griechischen Kaiserreiche entrissen, ja Konstantinopel selbst wurde sieben Jahre lang belagert und nur durch seine feste Lage und das von einem Mnche erfundene griechische Feuer, welches fast uulschbar sortbrannte und unter den

9. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 37

1889 - Leipzig : Freytag
37 Schiffen der Araber furchtbare Zerstrungen anrichtete, gerettet. Auch die ganze Nordkste Afrikas fiel nach hartnckigem Kampfe mit den Mauren in die Gewalt der Araber. In kurzer Zeit waren somit groe Provinzen sowohl dem griechischen Kaiserreiche, als dem Christentume entrissen. 6. Eroberungen im Abendlande. Die Westgoten, welche damals Spanien innehatten, waren gerade von Thronstreitigkeiten heimgesucht; der König Witiza war nmlich von Roderich vom Throne gestoen und gettet worden. Da wandten sich seine Shne mit mehren Adeligen an den arabischen Feldherrn in Afrika, Musa, um Hilfe. Dieser schickte zuerst seinen Unterfeldherrn Tarik mit geringer Mannschaft der die Meerenge; derselbe landete an der Kste von Andalusien und setzte sich auf einem Berge (Dschebel) sest, der seitdem Dschebel al Tarif heit (daraus entstand Gibraltar"). Bald daraus (711) kam es zur Schlacht bei Xeres de la Frorttera,*) in welcher die Goten besiegt wurden; Roderich ertrank auf der Flucht im Guadalquivir. Die Araber setzten aber jetzt nicht die Shne des Witiza ein, sondern eroberten mit herbeigezogenen neueu Scharen ganz Spanien fr sich. (Hauptstadt (Surdova.) Nur im Norden und Nordwesten des Landes erhielt sich ein kleines Huflein Westgoten und behauptete in diesem Gebirgslande seine Religion und seine Freiheit. Im Laufe der Zeit bildeten sich hier zwei christliche Knigreiche, die sich in mutigen Kmpfen immer weiter gegen die arabischen Mauren ausdehnten; aber erst 1492 wurden die Araber gnzlich aus Spanien vertrieben. Im Jahre 750 wurden alle Omejaden im Morgenlande, 90 an der Zahl, von Abnl Abbas gettet, der sich selbst auf den Thron setzte und Bagdad am Tigris zur Residenz machte. Der berhmteste seiner Nachfolger, der bbassiden, ist der Chalif Harun al Nasch id, der zur Zeit Karls des Groen lebte. Ein einziger Omejade, Abdcrrahman, war aus dem Blutbade entkommen und nach Spanien geflohen, wo die Omejaden noch lange herrschten. 7. Karl Martels Sieg der die Araber. Nachdem sich die Araber rn Spanien festgesetzt hatten, wollten sie von Westen her durch Europa ostwrts vordringen. Sie berschritten unter der Fhrung des Abderrahman die Pyrenen und erfochten nach einander drei Siege der die Franken; diese erlitten solche Verluste, da sie selber sagten, nur Gott habe die Gefallenen zhlen knnen. Immer weiter vorwrts drangen die Mauren und verwsteten Städte, Kirchen, Klster und sruchtbare Felder. Alles begann zu verzagen, und man setzte seine Hoffnung nur noch auf Karl, den Hausmeier im stlichen Franken. Dieser sammelte rasch ein Heer und traf die Feinde zwischen Tours und Poitiers (732). Hier wurde auf einer weiten Ebene sieben Tage lang gekmpft, am heiesten und mrderischsten am siebenten Tage bis tief in die Nacht. Am nchsten Morgen fand man das Lager der Mauren leer; sie waren entflohen und zogen sich wieder hinter die Pyrenen zurck. Karl, der seitdem *) Sprich - Chcreds de la Frontera.

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 38

1889 - Leipzig : Freytag
38 den ehrenden Beinamen Martel (der Hammer) trug, wurde im ganzen Abend-lande verherrlicht; denn er hatte die Freiheit Europas und das Chri-stentum gerettet. Er fhrte aber auch glckliche Kriege gegen die Friesen (an den Mndungen des Rheins) und starb 741 u. Chr. 11. Pippin der Meine. (741768.) 1. Pippin wird König der Franken. Der Sohn Karl Martels war Pippin, wegen seines kleinen Wuchses der Kleine oder Kurze genannt. Er besa aber eine auerordentliche Krperkraft und schlug einmal bei einem Tier-kmpfe einem Lwen, der einen Stier gepackt hatte, mit einem Hiebe das Haupt vom Rumpfe; sein festes Auftreten und seine Thatkraft verschafften ihm bei den Franken hohes Ansehen, während der damalige merowiugische Frankenknig schwach und untchtig war und sich um die Negierung nicht kmmerte. Pippin wollte sich deshalb nicht lnger zum Scheine vor ihm beugen, sondern selber König heien, wie er ja tatschlich schon lange die knigliche Gewalt besa. Nach der Sage lie er den Papst Zacharias Iii. in Rom durch Gesandte fragen, wer König sein und heien solle, der, welcher nur den Titel trage und nichts thue, oder der, welcher die Macht besitze"; der Papst antwortete, wie es Pippin wnschte. So lie sich Pippin auf einer Reichsversammlung zu Soissons 751 nach frnkischer Sitte auf den Schild heben und war somit König. Der letzte Merowingerknig, Hilderich Iii., aber wurde abgesetzt und in ein Kloster oerwiesen. Damit waren die Karolinger an die Stelle der Merowinger getreten. 2. Pippin besiegt die Langobarden. Bald konnte sich der neue König dem Papste fr seine Beihilfe dankbar zeigen; denn dieser. Stephan Iii. (der zweite Nach-folger des Zacharias auf dem rmischen Stuhle), wurde hart von den Langobarden bedrngt, welche unter ihrem Könige Aiftulf, Navenna eroberten, in Mittel-Italien einfielen und auch Rom bedrohten. Auf den Hilferuf des Papstes, der selbst bittflehend zu ihm kam, zog Pippin zweimal mit seinem Heere der die Alpen, besiegte die Langobarden und nahm ihnen beim zweiten Male ein Gebiet tu Mittelitalien ab, das eigentlich dem griechischen Kaiser in Konstantinopel gehrte. Pippin schenkte es aber angeblich dem Papste, und so war dieser von nun an nicht mehr blo Oberhaupt der Kirche, sondern auch Herr eines Landes, des Kirchenstaates. Pippin starb im 54. Lebensjahre in der Abtei St. Denis bei Paris, in deren Kirche er von Stephan Iii. 753 gesalbt und gekrnt wurde, und in der bis tn die Neuzeit das Erbbegrbnis der franzsischen Könige war. 3. Vernderungen im Frankenreiche. Frher waren alle Freien zum Kriegsdienste verpflichtet (Heerbann). Seit aber die Franken so groe Eroberungen machten, muten blo diejenigen Heeresfolge leisten, die der König durch Ver-
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